2012 - 20. Saison
Einer flog übers Kuckucksnest

Häuptling Chief Bromden sitzt auf einem Stuhl

Häuptling Chief Bromden

Auch im Jahr 2012 sorgte die Theatergruppe der Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft in Veitshöchheim wieder für Unterhaltung auf hohem Niveau. Diesmal stand das Stück „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Dale Waterman auf dem Programm. Bekannt ist vor allem der gleichnamige Film von Milos Forman aus dem Jahr 1975, der mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Hauptdarsteller im Film war Jack Nicholson als Randle P. McMurphy.

Darsteller

Schauspieler auf der Bühne im PartyoutfitZoombild vorhanden

Partyszene

In der Veitshöchheimer Aufführung wurde R. P. McMurphy von Martin Seeman verkörpert, den Regisseur Günther Stadtmüller vom Veitshöchheimer Theater am Hofgarten ausgeliehen hatte. Die übrigen Schauspieler waren Studierende oder Mitarbeiter der LWG. Als Patienten der psychiatrischen Klinik waren zu sehen: Frederik Vollert (Klasse TG2) als Häuptling Bromden, Manuel Scheuring (TG2) als Harding, Nils Gravemeier (LWG) als Billy Bibbit, Thomas Werner (G1a) als Cheswig, Fabian Nützel (TG2) als Martini, Stefan Pahnke (G1a) als Scanlon und Alfons Britzl (G1a) als Ruckly. Als Personal, das die Patienten drangsaliert, sind aufgetreten: Jennis Haupt (G1B) als Schwester Ratched, Natalie Sußner (L1B) als Schwester Flinn, Nils Hausmann (TG 2) als Pfleger Warren, Sebastian Kugler (TG 2) in der Doppelrolle als Pfleger Williams und als Aufseher Turkle sowie Stefanie Lanzl (LWG) als Dr. Spivey. Natalie Sußner und Stefanie Lanzl spielten außerdem die Partygirls Candy Starr und Sandra Tylor.
Für Maske und Kostüme war in bewährter Weise Maria Anna Stadtmüller verantwortlich. Die Studierenden Andreas Oehland und Christian Fromkort (beide aus der Klasse G1A) sorgten für Ton-Technik und Beleuchtung. Das Bühnenbild entstand als Gemeinschaftsarbeit des Ensembles.

Inhalt

Schauspieler auf der Bühne in weißen KittelnZoombild vorhanden

Betreuer in der Klinik

Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, lässt sich Randall Patrick McMurphy in eine psychiatrische Anstalt einliefern. Verurteilt wurde er wegen Verführung einer Minderjährigen. In der Anstalt findet er ein menschenverachtendes System vor, das die kaltherzige machtbesessene Oberschwester Ratched aufgebaut hat. Die Methoden, mit denen die Insassen ruhig gestellt werden, sind äußerst dubios. McMurphy rebelliert gegen dieses unmenschliche Regelwerk und gewinnt damit die Zuneigung der Patienten. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihm und dem Indianer Chief Bomden, der sich lange Zeit taubstumm stellt. Alle anderen gehen mit der Zeit mehr und mehr aus sich heraus, weil McMurphy für eine wesentlich lockerere Atmosphäre sorgt.
Doch besondere Vorkommnisse ziehen besondere Behandlung für McMurphy und Bromden nach sich. Danach beschließen die beiden zu fliehen. Vorher soll aber noch eine große Abschiedsvorstellung (eine Party) stattfinden. Dazu werden eine Bekannte von McMurphy und deren Freundin in die Station eingeschmuggelt. Erwartungsgemäß laufen die Ereignisse bei dieser Party aus dem Ruder und die Konsequenzen für McMurphy und Bromden sind äußerst tragisch. McMurphy muss sich zum Entsetzen der anderen Patienten einer Lobotomie unterziehen, die aus ihm ein apathisches, willenloses Wesen macht. Bromden erträgt es nicht, McMurphy so zu sehen, und um ihn vor einem jahrelangen unmenschlichen Dahinvegetieren zu bewahren, bringt er ihn um.

Ken Kesey - der Autor

Ken Kesey (geboren 1935 in La Junta, Colorado, gestorben 2001 in Eugine, Oregon), besucht zunächst die Universität Oregon, bevor er mit einem Stipendium an die Stanford University in Palo Alto, Kalifornien, wechselt, wo er Creative Writing studiert. Als Student nimmt er an medizinischen Versuchen teil, die die Auswirkungen bewusstseinsverändernder Drogen untersuchen, und arbeitet in einer psychiatrischen Klinik.
1962 veröffentlicht er mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ seinen ersten Roman, in den seine Erfahrungen aus der Psychiatrie einfließen. Die Kritik ist von dem Roman begeistert, Kesey wird schnell berühmt. Wegen Drogenbesitzes wird er mehrmals verhaftet, er flieht nach Mexiko, kehrt aber bald in die USA zurück, wo er zu einigen Monaten Arbeitslager verurteilt wird. Nach Verbüßung seiner Strafe zieht er sich mit seiner Frau nach Oregon auf eine Farm zurück und bewirtschaftet diese bis zu seinem Tod. Er schreibt nur noch einen weiteren Roman und einige Geschichten und Theaterstücke über sein Leben.

Dale Waterman - Regisseur

Dale Waterman wurde 1917 in Rhinelander, Wisconsin geboren. Seine Schulbildung brach er nach nur einem Jahr High School in Los Angeles ab. Zur gleichen Zeit begann seine Theaterkarriere, zunächst als Beleuchter und Bühnenarbeiter in Los Angeles und New York, dann als Lichtdesigner für verschiedene Ballettproduktionen und große Bühnenshows.
Er übernahm das Produktionsmanagement großer Tourneen und arbeitete schließlich als Regisseur. Mitten während der Proben für ein Broadway-Musical verließ er das Theater, um als Autor zu arbeiten. Er verfasste zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen. Neben dem Musical "Der Mann von La Mancha" ist "Einer flog über das Kuckucksnest" seine erfolgreichste Arbeit als Dramatiker. Dale Wasserman starb im Dezember 2008.