Workshop "Existenzgründungsfinanzierung im GaLaBau" im März 2014
Landschaftsgärtner treffen Banker

Einige Absolventen in Veitshöchheim wollen sich ganz gezielt auf eine Existenzgründung im Garten- und Landschaftsbau vorbereiten. Dabei spüren sie, dass sie im Rahmen des Unterrichtes zwar die „Basics“ vermittelt bekommen, dass sie sich aber dennoch recht unsicher fühlen. Sie suchen nach mehr und stellen fest, dass ihnen das Internet und die Fachliteratur zwar einen unübersehbaren Wust an Informationen bieten, dass sie aber das „Persönliche“ vermissen.

Referent und Studierende im Klassenraum

Stabile finanzielle Grundlage

Gerade die Frage, welche finanziellen Mitteln für einen erfolgreichen Unternehmensstart benötigt werden, beschäftigt die Gründer sehr. So wurde der Ruf nach einem Experten für Finanzierungsfragen laut. Die herkömmliche BWL ist eben ein sehr querschnittsorientiertes Fach, das sich laufend wandelt und spezialisiert. Für den Praktiker muss der Stoff vereinfacht dargestellt werden, damit er nicht die Orientierung verliert. Obgleich es in der Literatur, bei diversen Verbänden und im Internet unzählige Hinweise und Unterlagen gibt, so stochert der Suchende angesichts der Fülle uneffektiv und erfolglos im Nebel.
Aus diesem Grunde wurde zum Workshop Bernd Schlagmüller eingeladen, der in der VR-Bank Würzburg als Firmenkundenbetreuer tätig ist. Er referierte zum Thema „Existenzgründungsfinanzierung im GaLaBau“. Anschließend war genügend Zeit zur Diskussion geplant. Der Referent verstand es in seiner ruhigen Art sehr gut, die Grundlagen so einfach wie möglich zu vermitteln. Auf diese Art konnte er das Interesse aller Anwesenden wecken und sie damit in seinen Bann ziehen.

Finanzierungsarten

Zunächst legte Schlagmüller mögliche Finanzierungarten dar, die vom Kundenkredit bis zu Bürgschaften und vom Leasing bis zum Bankdarlehen reichen. Da eine Zahlungsfähigkeit stets gewährleistet sein muss, genießt der Grundsatz „Liquidität geht vor Rentabilität“ oberste Priorität. Dann erläuterte Schlagmüller das sogenannte „Hausbankprinzip“. Das bedeutet, dass jeder Kreditsuchende zu seiner Bank gehen muss, um alle Formalitäten korrekt einzuhalten.
Zuerst beurteilen die Mitarbeiter der Hausbank nach der Analyse der Ausgangssituation die Kreditwünsche des Kunden. Schlagmüller betonte, wie wichtig die Vorbereitung für so ein Bankgespräch ist. Dabei geht es in erster Linie um Kreditwürdigkeit (= Persönliche und materielle Würdigkeit) und Kreditfähigkeit (= rechtliche und wirtschaftliche Voraussetzungen). „Wer sich im Vorfeld mit seinem Businessplan befasst hat, der ist schon auf der sicheren Seite. Je durchdachter und schlüssiger ein Konzept ist, umso besser stehen Sie bei der Bank Ihres Vertrauens da“, so Schlagmüller.

SWOT-Analyse

In keinem Businessplan sollte eine sogenannte „SWOT- Analyse“ fehlen. Die Abkürzung steht für: „Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren“. Hieraus wird ersichtlich, dass der Kreditnehmer möglichst ehrlich mit sich selbst sein sollte. Der Banker kann sehr gut erkennen, ob ein Businessplan fundiert oder nur oberflächlich verfasst wurde.
Wer nämlich nur aus einer Euphorie heraus eine Existenzgründung plant, der wird spätestens bei einer Eigenanalyse merken, dass die eigenen Schwächen zu groß und von außen eindringenden Gefahren unüberwindlich sind. Eines wurde auf jeden Fall ganz deutlich. Es geht neben dem ganzen Zahlenwerk immer um Vertrauen und um Professionalität. Denn je besser der Kunde vorbereitet ist und je professioneller, d. h. „auf Augenhöhe“, er auftritt, umso eher bekommt er von der Bank den erwünschten Kredit. Die Teilnehmer haben mit dieser Veranstaltung eine nachhaltige Sicherung ihres bisherig Gelernten praktische Impulse bekommen.