Training für die berufliche Praxis
Betriebs- und Baustellenbeurteilung

Prüflinge besichtigen einen Hausgarten
Seit über 15 Jahren wird im Teil „Betriebs- und Unternehmensführung“ der Meisterprüfung zum Gärtnermeister / zur Gärtnermeisterin eine besondere Form der Prüfung praktiziert: die sogenannte Betriebsbeurteilung. Diese praxisnahe Prüfung läuft in mehreren Schritten ab.

Prüfungsablauf und Ziel der Prüfung

Zunächst besichtigen die Prüfungsteilnehmer und ihre Prüfer eine Baustelle und den ausführenden GaLaBau-Betrieb. Dann findet die schriftliche Ausarbeitung statt, bei der die Studierenden die Erkenntnisse aus der Besichtigung und der Befragung des Betriebsleiters darstellen. Drei Wochen später folgt dazu noch ein Prüfungsgespräch. Bei der Betriebsbeurteilung soll der Prüfungsteilnehmer einen Betrieb erfassen, analysieren und beurteilen sowie Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.

Der Prüfungsbetrieb 2016: "Eichner Garten - Raum zum Leben"

Martin Eichner, Prüfungsausschussvorsitzender, Gärtnermeister und Techniker für Garten- und Landschaftsbau, stellte seinen Betrieb „Eichner Garten - Raum zum Leben“ als Prüfungsbetrieb zur Verfügung. Er begrüßte die angehenden Meister und Techniker (drei Frauen und 45 Männer), sowie die Prüfer und Organisatoren dieses Abschnittes der Meisterprüfung. Im Jahr 2012 errichtete Martin Eichner auf dem ca. 1.200 m² großen Grundstück in Dietenhofen (bei Ansbach) seinen GaLaBau-Fachbetrieb und arbeitet mit ca. 10 Arbeitskräften im Umkreis von 30 km.

Besichtigung einer "Baustelle"

Ein fertig gestellter, neuer angelegter Hausgarten wird als erstes in Augenschein genommen. Martin Eichner erläutert in groben Zügen den Werdegang dieses Auftrages von der Akquise bis zur Abrechnung. Dann konnten die Prüfungskandidaten/innen und die Prüfer diesen ca. 1.000 m² großen Garten besichtigen und dabei genau unter die Lupe nehmen. Anschließend stellten die angehenden MeisterInnen und TechnikerInnen kritische Fragen zu diesem Auftrag.

Besichtigung des Betriebsgeländes in Dietenhofen

In seinem Betrieb angekommen ging Martin Eichner mehr auf das betriebswirtschaftliche Agieren des Unternehmens ein. Auch hier inspizierten die Kandidaten/innen die Räumlichkeiten, die Werkzeug- und Maschinenhalle, das Büro und die Freiräume mit Lagerplatz und Pflanzeneinschlag. Anschließend stellte sich Martin Eichner den Fragen der Prüflinge. Deren Aufgabe war es, die Fragen so breit, aber auch so gezielt zu formulieren, dass sie sich aus den „Mosaiksteinchen“ ein relativ scharfes Bild vom augenblicklichen Zustand des Unternehmens machen konnten. Vom Personal- und Maschineneinsatz über die Auftragsbeschaffung bis zu Mitbewerbern und Zahlungsmoral wurden ebenso Auskünfte eingeholt wie zu den Themen Arbeitszeitkonto und Berufsausbildung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Zur schriftlichen Prüfung ins Gasthaus

Damit die Eindrücke und Informationen nicht während der Busfahrt nachhause wieder verloren gehen, wurde die schriftliche Ausarbeitung im Gasthaus Krone in Dietenhofen geschrieben. Drei Stunden hatten die angehenden MeisterInnen und TechnikerInnen Zeit, ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Dann ging es zurück nach Veitshöchheim.