Betriebsbeurteilung im Weinbau
Der erste Schritt zur Optimierung des Betriebes

Weinanalyse
Ein großer Teil der Studierenden der Fachrichtung Weinbau und Oenologie wird später einmal den elterlichen Betrieb übernehmen. Sie sind im Betrieb groß geworden und kennen die Abläufe. Doch wird der Betrieb wirklich optimal geführt? Wenn man immer nur den eigenen Betrieb sieht, wird man oft „betriebsblind“. Man erkennt oft nicht, welche Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen stecken.

Unterrichtsfach Betriebswirtschaft vermittelt Grundlagen

Die Studierenden lernen im Unterricht Kennzahlen für den wirtschaftlichen Erfolg kennen. Außerdem üben sie an fremden Betrieben, wie man unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten einen Betrieb analysiert. Das hilft ihnen, später auch die wirtschaftliche Situation des eigenen Betriebes kritisch zu betrachten und den Betrieb zukunftsfähig zu machen.

Zuerst Daten sammeln

Im Rahmen der Betriebsbeurteilung machen die angehenden Techniker zunächst mit dem Betriebsleiter einen Rundgang durch den Betrieb. Sie schauen sich die vorhandenen Maschinen, die Betriebsgebäude, die Weinberge und den Keller an. Wie alt sind die Maschinen? Ist genug Platz für einen reibungslosen Arbeitsablauf? Wie arbeitsaufwändig ist die Lage der Weinberge? Wie viel unverkaufter Wein liegt noch im Keller? Was wird für die Vermarktung getan? Das sind Fragen, mit denen sich die Studierenden beschäftigen.

Dann die Analyse

Nachdem die Studierenden die Daten aufgenommen haben, erfolgt die Analyse der Betriebsergebnisse. Sie errechnen und beurteilen zunächst die Kennzahlen des IST-Betriebes. Darauf aufbauend entwerfen sie Vorstellungen, in welche Richtung sich der Betrieb weiterentwickeln könnte. Diese Ziele werden in der Regel sehr konkret ausgearbeitet und mit Zahlen und Plänen unterlegt. Die Arbeit wird vor Ort als Gruppenarbeit konzipiert, wobei jede Gruppe einen konkreten Arbeitsauftrag für einen Teilbereich des Betriebes bekommt. So beschäftigt sich eine Gruppe zum Beispiel mit dem Bereich der Traubenerzeugung, also dem Außenbetrieb. Eine zweite Gruppe beleuchtet den Keller und eine dritte erarbeitet Vorschläge für die Vermarktung und das Marketing.

Ergebnispräsentation

Sind die Gruppen mit Ihrer Arbeit fertig, präsentieren sie Ihre Ergebnisse dem Betriebsleiter und seiner Familie. Dies führt immer zu einer sehr fruchtbaren Diskussion. Oftmals sagen die Betriebsinhaber, dass sie auf die eine oder andere Idee bisher noch gar nicht gekommen seien. Die Betriebsbeurteilung nützt also beiden Seiten. Die Studierenden können ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen und die Betriebe bekommen die eine oder andere nützliche Anregung für ihre zukünftige Weiterentwicklung.