Exkursion Klasse G2 - Oktober 2023
Gemüse braucht Licht zum wachsen - oder etwa nicht?

Chicorée in der Treibkammer mit grünem Licht

Warenkunde, Sortimente, Freizeitgartenbau - Gemüse. Dieses Unterrichtsfach führte die Technikerklasse Gartenbau ins Knoblauchsland.

Frische Radieschen, Erdbeeren und Chicorée, Informationen zur gemeinsamen Wassernutzung und Versandstraßen sowie moderne Gewächshäuser machen neugierig.

Scharfe Speicherknollen

Die erste Station war der Betrieb Ruff Häring Gemüsebau. Hier durfte die Klasse zunächst den Feldsalat im Gewächshaus begutachten und bekam anschließend einen Einblick in die Radieschenproduktion und den dazugehörigen Versand. Um die Radieschen vom Feld in den Lebensmitteleinzelhandel zu bekommen, ist eine Versandstraße zwischengeschaltet, an der die kleinen roten Knollen nach dem Waschen flinker gebündelt wurden, als die Augen schauen konnten.

Besser arbeitet es sich im Team

Die Bereitschaft, direkt für den Kollegen einzuspringen und spontan selbst Zeit aufzuwenden um Technikerschülern etwas beizubringen, war für die Klasse ein erster Hinweis auf die Team-Mentalität im Knoblauchsland. Das man sich gegenseitig hilft und einander unterstützt wurde auch klar, als die Wassernutzung erklärt wurde. Durch die langjährige Zusammenarbeit untereinander, hat sich im Koblauchsland ein System für die Wassernutzung entwickelt. Heute besteht ein Wasserverband, der dafür sorgt, dass Leitungen intakt sind und gepflegt werden. Das Wasser wird als Uferfiltrat bei Fürth bezogen und ins Knoblauchsland geleitet und dort zwischengespeichert, damit es für den Gemüsebau zur Verfügung steht. Noch erstaunter waren die Studierenden, als sie sahen, dass Gewächshäuser mit Rücksicht auf die Nachbarn so gebaut wurden, dass diese anbauen konnten.

Frische Erdbeeren im November

Eine weitere Entdeckung war, dass es in Bayern im Oktober leckere frische Erdbeeren zu pflücken gibt, wenn man es richtig anstellt, so wie es der Betrieb Chicorée Boss tut, den die Klasse am Nachmittag besuchte. Im Gegensatz zu Bienen, die zwar feinfühliger sind, sind Hummeln weniger temperaturempfindlich, und bestäuben auch noch gerne bei kühleren Temperaturen die Blüten. Daher: die Kombination führt ans Ziel. Wer denkt bei Erdbeeren auch an Sommer? Tatsächlich sollten die Temperaturen etwa 20° Celsius nicht übersteigen und die Saison geht von März bis Anfang/Mitte November. Das ist dank sehr gezielter Kulturführung im geschützten Raum der Gewächshäuser möglich.

Dunkel = mild?

Beim Profi lernten die Studierenden, dass Licht dafür sorgt, dass Chicorée einen bitteren Geschmack bekommt. Um das zu vermeiden, wird er möglichst keinem Licht ausgesetzt. Das gilt auch für die Treiberei. Hier werden die Chicoréewurzeln in dunklen Treibkammern eingelagert und wachsen dort. Damit sie kein Licht bekommen, ist der Vorraum grün beleuchtet, da es so hell genug ist für das menschliche Auge, aber kein rotes oder blaues Licht für die Photosynthese der Pflanze zur Verfügung steht.

Mit frischem Gemüse ausgestattet und vielen neuen Eindrücken, fuhr die Klasse wieder zurück zur Schule. Wir danken der Schreiberin für den Text und die Bilder.