Praktikum 2019/2020
Mal was anderes kennenlernen - Praktikumsberichte der angehenden GartenbautechnikerInnen

Arbeit mit einer Pflanzmaschine auf dem Acker der Baumschule
Zwischen dem 1. und 2. Schuljahr müssen die angehenden Techniker und Technikerinnen der Fachrichtung Gartenbau ein dreiwöchiges Praktikum absolvieren. Sie nutzen die Gelegenheit, um in andere Bereiche des Gartenbaus hinein zu schnuppern, um potentielle Arbeitgeber kennenzulernen oder Auslandserfahrung zu sammeln.

Praktikumsberichte als Information für die Erstsemester

Traditionell berichten die angehenden Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Gartenbau Mitte November von ihren Praktika – egal, ob sie im Ausland oder in Deutschland waren. Die Vorträge zählen als Leistungsnachweis im Fach „Internationaler Gartenbau“ und sind eine Voraussetzung dafür, dass die Fördermittel an die Teilnehmer des EU-Programms Erasmus+ ausgezahlt werden.
Für die Studierenden des 1. Semesters ist die Teilnahme an der Veranstaltung Pflicht. Sie haben auf diese Weise Gelegenheit, Hinweise auf mögliche Praktikumsbetriebe zu bekommen. Außerdem erhalten die Erstsemester an diesem Tag Informationen EU-Programm Erasmus+.
Die Praktikumsbetriebe lagen in diesem Jahr in Bayern, Hessen, Ostfriesland, Südtirol, Frankreich, in der Steiermark, in Schottland und in der Schweiz.

Praktikum im Botanischen Garten in Edinburgh - „Die Zeit war viel zu kurz“

So lautete das Fazit der beiden angehenden Techniker, die zum Praktikum den Royal Botanic Garden Edinburgh (RBGE) ausgesucht hatten. Obwohl im August zwei Festivals in der Stadt veranstaltet wurden, haben sie eine Unterkunft gefunden. Gefördert wurde der Aufenthalt der Studierenden aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+. Besonders begeistert waren die beiden Studierenden von dem wertschätzenden Umgang zwischen Vorgesetzten, Mitarbeitern und Praktikanten, wobei die Praktikanten aus aller Welt kamen. „Es wurde ausdrücklich von den Vorgesetzten gewünscht, dass wir Praktikanten sagen, was wir wissen wollten. So konnten wir individuelle Interessen vertiefen“, berichten die Studierenden.
Neben der fachlichen und sprachlichen Weiterbildung hat der Aufenthalt auch zur Persönlichkeitsbildung beigetragen, haben die angehenden Führungskräfte festgestellt. Aufgefallen ist den Studierenden noch, dass im RBGE viele Arbeiten von Hand und dabei sehr bewusst und ohne Zeitdruck ausgeführt wurden. Auch auf Sicherheit und gesundheitsschonendes Arbeiten wurde geachtet. Beide Studierenden waren sich einige, dass ein solches Praktikum auf jeden Fall lohnenswert sei.

Praktikum in der Schweiz - „Auch ohne Förderung finanzierbar“

Zwei Studierende (einer mit Schwerpunkt Baumschule und eine mit Schwerpunkt Zierpflanzenbau) hatten sich einen großen Baumschulbetrieb in der Schweiz für ihr Praktikums ausgesucht. Auf den Betrieb aufmerksam geworden sind die angehenden Techniker bei einer Exkursion im 1. Schuljahr.
Von Seiten der EU gibt es für Praktika in der Schweiz im Rahmen von Mobilitätsprojekten in der Berufsbildung keine Förderung. Trotzdem sind die beiden Studierenden nach eigenen Aussagen finanziell gut über die Runden gekommen.
Aufgefallen ist den angehenden Führungskräften, das der Betreib gut organisiert und strukturiert war, z. B. wurde ihnen das Programm mit ihre Einsatzbereiche bereits vier Wochen vor Beginn des Praktikums zugeschickt. Die Tätigkeiten reichten vom Aufschulen eines größeren Feldes mit Thuja-Pflanzen über das Kommissionieren von Aufträgen und die Unkrautbekämpfung bis zum Gestalten von Gefäßen mit Herbstflor.
Auch beim Betriebsklima, Führungsstil und Informationsfluss im Betrieb konnten sich die Praktikanten etwas abschauen. Das Fazit des „Baumschulers“ lautet: “Man wird nach einem Jahr Schulbesuch durch das Praktikum daran erinnert, warum man den Job gerne macht.“ Die Studierende mit dem Schwerpunkt Zierpflanzenbau hat es als Bereicherung erlebt, einmal im Baumschulbereich gearbeitet zu haben. „Aufgrund meiner Erfahrungen in der Schweiz überlege ich, nach dem Abschluss der Technikerschule nochmal für ein Jahr in eine Baumschule zu gehen. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich.“